„Erst am Ende seiner Amtszeit kommt nun ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek zur Erkenntnis, dass besonders Gewalt, Mobbing, Suspendierungen und mangelnde Deutschkenntnisse an Österreichs Schulen Probleme darstellen würden - das sind ziemlich späte Wahrnehmungen des Ministers“, kritisierte heute, Montag, FPÖ-Bildungssprecher Hermann Brückl. „Die FPÖ hat bereits vor einigen Jahren einen Neun-Punkte-Plan als Antwort auf das zunehmende Gewalt- und Konfliktpotential an Österreichs Schulen, der aus Prävention, Konflikt-Resilienz und Eskalation besteht, vorgestellt. Wir haben diesen Plan schon mehrmals auch als Antrag im Parlament eingebracht, der aber leider stets von ÖVP und Grünen vertagt beziehungsweise abgelehnt worden ist. Da sieht man wieder, wie ernst es die ÖVP wirklich mit wichtigen Themen nimmt“, so Brückl weiter.
Es braucht klare Vorgaben für Gewalt- und Konfliktsituationen
„Unser Plan sieht unter anderem auch Gruppenbildungs-Prozesse am Beginn der jeweiligen Bildungsübergänge, also Neuklassen, vor. Er beinhaltet ebenso eine verbesserte Ausbildung von Lehrkräften sowie die Einrichtung einer anonymen Online-Plattform als Ansprechstelle. Für oder in Notsituationen sind klare Regeln für permanente Wegweisungen von aggressiven und verhaltensauffälligen Schülern oder auch die Einrichtung von ‚Auszeit-Gruppen‘ vorgesehen. Unser Konzept bietet somit eine klare Handlungsanleitung für Gewalt- und Konfliktsituationen, der den Schulverantwortlichen volle Sicherheit geben würde“, erklärte Brückl.
Immer mehr Schüler können kaum noch Deutsch
„Der Lehrermangel, der auch im neuen Schuljahr vorherrscht, ist ja nur die Spitze des Eisbergs der vielen Probleme in unserem Bildungssystem, die sich unter ÖVP-Bildungsminister Polaschek extrem verstärkt haben. Er hat gemeinsam mit seiner Partei ein grundsätzlich wirklich gutes Bildungssystem völlig heruntergewirtschaftet und dafür gesorgt, dass unter anderem die Matura ruiniert wurde, dass Lehrer frustriert sind, dass Schüler am Ende ihrer Schullaufbahn Probleme in den Grundkompetenzen haben und dass es im urbanen Bereich Schulklassen gibt, in denen Kinder sitzen, die kaum Deutsch können. So muss sich der Lehrkörper einen Großteil der Zeit mit der Sprachvermittlung beschäftigen - und das kann es wohl nicht sein. Laut Statistik Austria kann eines von drei Volksschulkindern Deutsch nicht als Umgangssprache verwenden. Was hat Minister Polaschek in seiner Amtszeit eigentlich getan, außer die sehr schlechte Situation im Bildungsbereich schönzureden?“, so der FPÖ-Bildungssprecher.