„Wir Freiheitlichen werden die Volksgruppenförderung in der Höhe und auch in der Systematik der Ausschüttung unterstützen“, kündigte heute, Freitag, der burgenländische Nationalratsabgeordnete Christian Ries in seinem Debattenbeitrag über die Volksgruppenförderung an.
Ungarndeutsche waren 1.000 Jahre selbst Minderheit
„Als Burgenländer sowie auch in Kärnten familiär verwurzelt, habe ich natürlich auch zu den Volksgruppen in Österreich ein gewisses Naheverhältnis. Auch wenn ich selbst keine familiäre Beziehung zu einer Volksgruppe habe, pflege ich zu den Vertretern der kroatischen, ungarischen, slowenischen Volksgruppe und auch zu den Roma kollegiale und teilweise auch freundschaftliche Kontakte. Ein derartiges Miteinander ist bei uns im Burgenland keine Besonderheit, sondern eher die Normalität“, betonte Ries. „Das hat aber nicht zuletzt mit den historischen Wurzeln zu tun, waren doch auch wir Deutschsprachigen als Ungarndeutsche rund 1.000 Jahre eine Minderheit. Das hinterlässt natürlich Spuren in der Mentalität einer Bevölkerung.“
Offenes Klima brachte zahlreiche berühmte Persönlichkeiten hervor
„Die Deutschen und Kroaten im damaligen Ungarn durften sich kulturell und auch konfessionell besser entfalten als im damaligen Österreich, das ist eine historische Tatsache. Und dieses ‚offene Klima‘ brachte viele bekannte Persönlichkeiten wie etwa Franz Liszt, Joseph Haydn, Ignaz Semmelweis oder Richard Berczeller hervor. Dieses offene Klima zwischen den Volksgruppen haben wir uns bis heute erhalten und kommt nun den Volksgruppen der Magyaren, der Kroaten und Roma im Burgenland zugute. Jeder kennt die Brüder Resetarits, den Kabarettisten Thomas Stipsits oder den Komponisten Christian Kolonovits. Insgesamt kann ich sagen, dass wir im Burgenland unsere Volksgruppen als Bereicherung wahrnehmen und wir keinerlei Rivalität unter den Volkgruppen wahrnehmen können“, erklärte Ries.
Volksgruppen-Rivalitäten in Kärnten zur Ruhe gekommen
Aber auch in Kärnten, wo die historischen Ereignisse ganz anders waren, ist die frühere Rivalität unter den Volksgruppen mittlerweile zur Ruhe gekommen - auch das ist positiv zu bewerten. Die Förderung der Volksgruppen hat heute einen Umfang erreicht, der es ihnen ermöglicht, sich wirklich umfangreich kulturell und gesellschaftlich zu entfalten. Das ist richtig und gereicht Österreich zur Ehre“, so Ries.